Physiotherapie

Krankengymnastik

Physiotherapie, früher Krankengymnasik genannt, kann von Ihrem Arzt verordnet werden  bei:

  • angeborenen und/oder degenerativen Veränderungen des Haltungs- und Bewegungsapparates
  • traumatisch, entzündlich oder funktionell bedingten Bewegungsstörungen
  • zentral bedingten Bewegungsstörungen
  • peripheren Lähmungen
  • Veränderungen der Muskulatur
  • funktionellen Störungen von Organsysteme


Je nach Diagnose und individueller Befundaufnahme wird die Therapeutin auf Sie abgestimmte Maßnahmen auswählen, wie z.B.:

  • neurophysiologische Bewegungsförderung
  • Schulung der Koordination
  • Haltungs- und Bewegungsschulung
  • Beinachsentraining
  • Behandlung funktionsgestörter Gelenke und Muskulatur
  • Wiederherstellung des Muskelgleichgewichts
  • Dehnung verkürzter Weichteilstrukturen
  • Aktivierung und Kräftigung geschwächter Muskulatur
  • Beeinflussung der Atmungsmechanik und Atmungsregulation
  • Schmerzlindernde Maßnahmen
  • Maßnahmen zur Durchblutungsförderung und Entstauung
  • Maßnahmen zur Regulierung des Haltungs- und Bewegungstonus
  • Erarbeitung eines individuellen Heim-Übungsprogramms

Neurophysiologische Behandlungen nach Bobath

„Jeder Therapeut arbeitet anders mit seinen Erfahrungen und mit seiner Persönlichkeit. Das ist gut und kreativ. Aber wir alle bauen unsere Behandlung auf demselben Konzept auf, und dieses Konzept ist so weit reichend und offen, dass es uns ermöglicht, weiter zu lernen und der kontinuierlichen Entwicklung wissenschaftlicher Forschung - auch bei Veränderung der klinischen Bilder - folgen zu können.” (Berta Bobath)

Die Bobath Therapie wurde Anfang der 1940er Jahre von der Physiotherapeutin Bertha Bobath gemeinsam mit ihrem Ehemann, dem Neurologen Karel Bobath entwickelt.

Während der Therapie nach Bobath fördert und übt die PhysiotherapeutIn natürliche (physiologische) körperliche Bewegungsabläufe und versucht somit gestörte Bewegungsabläufe zu reduzieren.

Unsere kleinen und großen Patienten erfahren und integrieren so neue neurologisch verankerte Bewegungsoptionen und erlangen ein größeres Maß an Selbstständigkeit und Bewegungs- sowie Handlungskompetenz.

Neurophysiologische Behandlung von Säuglingen, Kleinkindern und Kindern nach Bobath

„Bewegung wird eigentlich nicht gelehrt. Vielmehr soll das Gefühl für Bewegung vermittelt werden, und zwarso alltagsnah wie möglich.”
(Berta Bobath)

Die Bobath-Therapie gilt als eine der effektivsten, neurophysiologischen Physiotherapieverfahren bei Säuglingen, Kindern und Jugendlichen.

Dieses Therapiekonzept wird vom Arzt verordnet (KG-ZNS-Kinder nach Bobath), von der Krankenkasse  als Heilmittel anerkannt und ist somit für Sie mit keiner Zuzahlung verbunden.

Wir betrachten Ihr Kind auf dieser neurophysiologischen Grundlage, mit seiner gesamten Persönlichkeit, allen seinen bisherigen Möglichkeiten, seinen noch zu entwickelnden Potentialen und immer im Kontext und unter Einbeziehung des jeweils individuell umgebenden Umfeldes unseres kleinen Patienten.

Wir arbeiten handlungsorient und alltagsnah, jeweils dem Alter entsprechend auf spielerischer, kindgerechter und kreativer Basis.

Wir leiten keine standardisierten Übungen an, sondern erarbeiten individuelle Bewegungsangebote für unsere Patienten.

So fördern wir die Bewegungsentwicklung, geben die Möglichkeit, Bewegungserfahrungen zu sammeln und zu differenzieren, sowie Handlungsvarianten auszubauen.

Entsprechend den Fähigkeiten und Schwierigkeiten des Patienten fördern und fordern wir dabei gezielt durch  therapeutische Techniken und gezielte Umfeldgestaltung.

Ziel der Bobath-Therapie ist die Verbesserung der Eigenregulation des Kindes in Bezug auf Haltung und Bewegung, die Optimierung der Bewegungsentwicklung und die Ausweitung der Selbständigkeit.

Damit wird es vor allem Selbstvertrauen zu sich und seinen motorischen Fähigkeiten aufbauen.

Wir unterstützen die Eltern durch die Beratung bei der Hilfsmittelversorgung und pflegen den interdisziplinäre Austausch mit Ärzten, Ergotherapeuten, Logopäden, Frühförderzentren und intgrativen Kindertagesstätten.

Die orofaziale Regulationstherapie

Die orofaziale Regulationstherapie betrifft den Mund (=oro) und das Gesicht(=fazial).

Die Therapie kann bei Säuglingen mit Saug- und Schluckstörungen, nach Operationen im Gesichtsbereich, bei Störungen der Lautbildung, bei mangelhaften Funktionen des Mundschlusses mit unzureichender Kontrolle des Speichelflusses oder auch als vorbeugende Behandlung bei Frühgeborenen angewandt werden.

Wir geben Ihnen eine praktische Übungsanleitungen im Umgang mit Kindern, die aufgrund schlaffer Muskulatur im orofazialen System unter verschiedensten Störungen leiden.

Sie lernen individuell Ihrem Kind dabei zu helfen eine gute Ausgangsposition zu finden in der Kopf- und Kieferkontrolle möglich ist. Aus dieser Position heraus lernen Sie Techniken zur Sinnesanregung und Muskelstimmulation anzuwenden.

Ziel ist eine Funktionsverbesserung der Mund-, Gesichts-, Zungen- und Kiefermotorik und deren Zusammenspieles.

Mögliche Gründe für eine orofaciale Regulationstherapie sind:

  • Störungen bei der Nahrungsaufnahme z. B. Saugschwäche
  • Störungen beim Mundschluss
  • Mangelnde Speichelflusskontrolle
  • Starker Würgereflex
  • Mangelnde Kopf- und Kieferkontrolle
  • Kieferfunktionsstörungen
  • Störungen der Muskelspannung des Mundes, der Lippen und des Mundbodens
 
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Neurophysiologische Behandlung von Erwachsenen nach Bobath

„Du kannst nicht machen, was du willst, solange du nicht weißt, was du tust.” (Moshé Feldenkrais)

Ausprobieren neuer Strategien und Wiederholungen von Bewegungsaufgaben führen zu Veränderungen innerhalb des Nervensystems. Diese plastischen Vorgänge können sowohl bei primär gestörter sensomotorischer Entwicklung als auch bei später erworbenen Schädigungen des ZNS (zentrales Nervensystem) auf vielfache Weise beeinträchtigt sein.

Ziel der Behandlung ist es, dem Menschen über physiologische Bewegungserfahrungen sensomotorisches Neu- und Wiedererlernen zu ermöglichen und ihm somit bei der Selbstorganisation zu unterstützen.

Ihr Arzt kann die Therapie nach Bobath bei neurologischen Krankheiten wie beispielsweise:

  • Morbus Parkinson
  • Multipler Sklerose
  • nach Schlaganfall
  • Facialislähmung
  • Trigeminusneuralgien

verordnen.

Craniomandibuläre Dysfunktionen

Craniomandibuläre Dysfunktionen

CMD = Cranio-mandibuläre Dysfunktion nennen wir Funktionsstörungen an Zähnen, Kiefergelenken und Muskulatur. Die CMD ist das Ergebnis eines fehlerhaften Bisses, aufgrund des gestörten Zusammenspiels der Zähne von Ober- und Unterkiefer.

Durch die Fehlbelastung des Kiefergelenkes und den dadurch entstehenden Druck auf die umgebene Muskulatur kommt es auf Dauer zu Verspannungen und Schmerzen, die sich auch auf andere Bereiche des Stütz- und Bewegungsapparates ausdehnen können.

Schmerzen im Bereich der Kiefergelenke, der Gesichts- und Kopfmuskulatur sowie des Schulter/Nackenbereiches, Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Ohrenschmerzen, Tinitus und Trigeminusneuralgien können durch eine CMD verursacht sein.

Wir pflegen eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Zahnarzt, Orthopäde und Physiotherapeut, die für den Erfolg der Behandlung der CMD bedeutsam ist.

Anhand Ihres Befundes entwickeln wir für Sie einen individuellen Behandlungsplan. Mit Hilfe verschiedener Behandlungstechniken können wir die Funktion des Kiefergelenkes optimieren und  die Wiederherstellung der muskulären Balance unterstützen.

Ein aktives Übungsprogramm für zu Hause, das Sie in Eigenregie durchführen können, sichert den Behandlungserfolg.

Atemtherapie

Atemtherapie

„Wir lassen den Atem kommen, wir lassen ihn gehen und warten, bis er von selbst wiederkommt.” (Ilse Middendorf)

Ununterbrochen findet Atembewegung statt. Jede Aufregung, jede Unruhe und jedes angenehme Gefühl beeinflusst unseren Atem.

Er fließt leicht und strömt tief in den Bauch, wenn wir entspannt sind, oder stockt im Brustkorb und bleibt uns im Hals stecken, wenn wir uns in eine Stresssituation begeben.

Angeborene und chronische Atemwegserkrankungen wie zum Beispiel:

  • Brocho-Pulmonale-Dysfunktion (BPD)
  • Chronic-Lung-Disease (CLD)
  • Mukoviszidose/ cystische Fibrose (CF)
  • Asthma bronchiale
  • Chronisch obstructive pulmonal disease (COPD)

gehen häufig mit einem großen Leidensdruck einher.

Durch die Behandlung wirken wir hauptsächlich auf die gestörte Atemmechanik ein.

Weitere wichtige Therapieziele sind:

  • Sekretelimination (autogene Drainage)
  • Erhaltung der Thoraxbeweglichkeit/ Thoraxmobilisation
  • Dehnung, Entspannung und Kräftigung der Atemmuskulatur
  • Atemschulung (verbesserte Ein- und vor allem Ausatmung werden erarbeitet)
  • Techniken zur Verbesserung der Lungenfunktion (reflektorische Atemtherapie)
  • körperlicher Aktivität/verbesserte Kondition (Lungensport)
  • Erarbeitung von Atemtechniken ( Atemerleichterung, Brustkorbentlastung und Selbsthilfetechniken)
  • Husten, Hustenreizunterdrückung und das gezielte Abhusten von Bronchialsekret (Autogene Drainage) werden erarbeitet und geübt.
  • Inhalationstechniken zur Optimierung der Medikamenteneinnahme werden erarbeitet und geübt
  • Entspannungstechniken zu lernen, hilft den Betroffenen, Ängste abzubauen und persönliche Grenzen kennen zu lernen
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Skoliosebehandlung

Die Therapie in Anlehnung an Lehnert Schroth erfordert viel Einfühlungsvermögen und Fingerspitzengefühl seitens des Therapeuten sowie Körpergefühl und Disziplin vom Patienten selbst. Bei der Skoliose ist der Rumpf auf dreidimensionale Weise verformt. Für die Behandlung der Skoliose spielt für uns (und in Anlehnung an Schroth) die Ergründung der Ursachen eine untergeordnete Rolle. Maßgebend lautet die Frage:
Was finde ich vor?
und
Wie kann ich es ändern?

Wir führen Sie in die Schroth’schen Gedanken- und Ablaufvorgänge ein. Sie erhalten in Zusammenarbeit mit uns und unter unserer Mithilfe genaue Erklärungen und Anweisungen, wie Sie Ihre individuelle Fehlform wieder rückgängig machen können und geben Ihnen die Möglichkeit währenddessen Ihre Selbst-Korrektur im Spiegel zu überprüfen.

Die korrigierte Haltungsposition wird anschließend durch bewusste Wahrnehmung von Muskellänge, Muskelentspannung, Gelenkstellung, sowie Gelenkkapseldehnung und Bänderdehnung verinnerlicht.

Sie erlernen die Dreh-Winkel-Atmung, die zur Korrektur des skoliotischen Atemmusters und der skoliotische Verdrehung (Seitenverbiegung, Hyperphose im Thorakalbereich) dient.

Ziele der Behandlung sind:

  • Aufrichtung und Derotation der Wirbelsäule
  • Verzögerung bzw. Aufhaltung der Krümmungszunahme
  • Kräftigung der geschwächten Rückenmuskulatur
  • Dehnung der verkürzten Rückenmuskulatur
  • Ausdauertraining und Konditionsaufbau
  • Erlernen der Drehwinkelatmung zur Korrektur
  • Beseitigung von Bewegungseinschränkungen
  • Verbesserung der Lungenfunktion
  • Stabilisierung der physiologischen Haltung
  • Verbesserung des Körpergefühls und der Wahrnehmung
Lymphdrainage

Lymphdrainage

Seit den 60-er Jahren kann die MLD von PhysiotherapeutInnen mit entsprechender Zusatzqualifikation auf Verordnung des Arztes durchgeführt werden. Ziel der Behandlung ist in erster Linie die Entstauung von geschwollenem Gewebe (zumeist an Armen oder Beinen). Durch spezielle Handgriffe unterstützen wir die reduzierte Pumpfunktion des Gefäßsystems, sodass die angestaute Lymphflüssigkeit in Richtung der zuständigen Lymphknoten abtransportiert werden kann. Weiterhin können Sie bei uns Atemtechniken lernen durch die eine Sogwirkung erzielt werden kann, die den lymphatischen Rückfluss zusätzlich begünstigt. Ihr Gewebe bekommt so die Möglichkeit abzuschwellen, lockerer und weicher zu werden. Somit können Ihre Schmerzen gelindert werden  und die Beweglichkeit kann erweitert werden.

Die Kompressionstherapie mit Bandagen und/oder nach Bedarf mit einem nach Maß angefertigten Kompressionsstrumpf sowie Gymnastik zur Entstauung können sinnvolle, ergänzende Maßnahmen sein.

Mögliche Gründe für eine manuelle Lymphdrainage sind:

  • operativ versorgte Verletzungen
  • Verletzungen allgemein
  • präventive Maßnahme nach Lymphknotenentnahme
  • Entwicklungsstörungen des Lymphsystems
  • chronisch-entzündliche Ödeme
  • Inaktivitätsödeme (z. B. bei Lähmungen)
  • rheumatische Ödeme
 

Medizinische Massagen

Unsere Physiotherapeuten bieten medizinische Massagen an, die darauf abzielen, Ihre körperliche Gesundheit und Ihr Wohlbefinden zu verbessern. Durch individuell angepasste Massagen fördern wir die Muskelentspannung, lindern Schmerzen und unterstützen die Rehabilitation nach Verletzungen oder Operationen.

Kältetherapie

Schon im Altertum wurden Schnee und Eis zu Therapiezwecken eingesetzt. Bei der Kältetherapie handelt es sich um die lokale Eisanwendung zu Heilzwecken. Ziel der Kälteanwendungen ist die Schmerzdämpfung, die Verbesserung der Durchblutung, die Ödemresorption, die Aktivierung oder auch Detonisierung der Muskelspannung, sowie die Hemmung lokal-entzündlicher Prozesse.

Wir verwenden für die Kältetherapie tiefgekühlte Gelbeuteln und Eislollys.

Auf Basis der aktuell geltenden Heilmittelrichtlinien kann Ihr Arzt Ihnen eine Heilmittelverordnung mit dem Heilmittel KT (Kältetherapie) ausstellen.

Mögliche Gründe für eine Kältetherapie können sein:

  • Akute und chronische Bewegungseinschränkungen
  • Verstauchungen
  • Prellungen
  • Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises
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Wärmetherapie

Wir setzen die Wärmetherapie zur Unterstützung oder Vorbereitung der physiotherapeutischen Behandlung ein.

Hierbei arbeiten wir mit Heißluft und Wärmepackungen.

Durch die Wärme können wir verschieden Effekte wie z.B. Durchblutungssteigerung, Stoffwechselanregung, Muskelentspannung, Schmerzlinderung, reflektorische Wirkung auf innere Organe therapeutisch nutzen.

Auf Basis der aktuell geltenden Heilmittelrichtlinien kann Ihr Arzt Ihnen eine Heilmittelverordnung mit dem Heilmittel WT (Wärmetherapie) ausstellen.

Mögliche Gründe für eine Wärmetherapie können sein:

  • Entzündliche oder degenerative Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen
  • Postakute Zustände nach Verletzungen am Bewegungsapparat
  • Vorbereitung auf eine physiotherapeutische Behandlung
  • Nachruhe nach einer physiotherapeutische Behandlung
  • Organische Spannungszustände
Kinesiology therapeutic tape. Patient with elastic adhesive tape on a shoulder.

Kinesiotherapie-Taping

Vor ca. 25 Jahren wurde das Kinesio-Tape® vom Chiropraktiker und Kinesiologen Dr. Kenzo-Kase entwickelt. Heute ist diese medikamentenfreie Therapiemethode in vielen Ländern der Welt als unterstützende Therapie etabliert und Bestandteil moderner Behandlungskonzepte (besonders im Hochleistungssport) geworden.

Wir wenden das Kinesio-Tape® sowohl präventiv als auch rehabilitativ an.

Sie sind eingeladen, das Tape so lange an der betroffenen Stelle zu belassen bis es sich von selbst löst, spätestens aber nach zehn Tagen sollten Sie es entfernen.

Mögliche Gründe für ein Kinesio-Taping sind:

  • Muskel- und Gelenkbeschwerden
  • Wirbelsäulensyndrome
  • Migräne
  • Ödeme
  • Muskelfaserrisse
  • Hallux Valgus

Wegweiser für mögliche Kostenerstattung

Krankenkassen sowie private Zusatzversicherungen übernehmen in der Regel die Kosten für die physiotherapeutische Behandlung.

In der Regel richten wir uns nach den „Beihilfesätzen“ des Landes bzw. des Bundes.

Einzelheiten, die Ihnen wichtig erscheinen, erfragen Sie bitte telefonisch bei der  Terminvergabe. Frau Kowalski informiert Sie gerne individuell hierüber.

Für mögliche Erstattungen Ihrer gesetzlichen Krankenkasse befragen Sie bitte Ihren zuständigen Berater bei Ihrer Krankenkasse.